DIE GRAFEN „CONTI PASSI DE PREPOSULO“
Die de Preposulo sind eine alte Familie aus Bergamo, deren Geschichte bis ins erste Jahrtausend (973) zurückreicht. Nach 1307, nach dem von Ottopasso de Preposulo erzielten Frieden, der die äußerst blutige Fehde zwischen den bergamasker Fraktionen der Guelfen und der Ghibellinen beendete, fing man an, sie „Passi“ zu nennen. Seitdem wurden die de Preposulo als „quelli de la pas“, als „die des Friedens“, die „Pas“ und schließlich als die „Passi“ bezeichnet. Im 19. Jahrhundert erbte die Familie die Tiepolo-Besitztümer. Zu seinen berühmten Mitgliedern gehört der selige Luca Passi (Bergamo 1789-Venedig 1866), Gründer des Ordens der Dorothea-Schwestern (1838), dessen Seligsprechungsprozess auf Geheiß von Papst Franziskus abgeschlossen wurde (Venedig, Markusdom, 13. April 2013).
Ende des 19. Jahrhunderts verließ der Graf Enrico Matteo Passi de Preposulo den historischen Familienpalast in Bergamo Alta und die Landvilla in Calcinate, bekannt als „La Passa“. Mit seiner Frau, der Gräfin Maria Mapelli Mozzi, zog er nach Venedig in den Palazzo Tiepolo in San Tomà, und im Sommer, während der landwirtschaftlichen Saison, in die ländliche Villa Tiepolo in Carbonera. Ihm verdankt man die umfassenden Restaurierungsarbeiten Anfang des 20. Jh. Die Villa wurde von seinem Sohn Alessandro geerbt (er war in der schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg Bürgermeister von Venedig), dessen Frau, Maria De Zigno aus Padua, für die liebvolle Pflege des historischen Parks verantwortlich war.
Sein Nachfolger ist sein ältester Sohn, der Graf Gian Luca, der mit seiner aus Turin stammenden Frau, Gräfin Elisabetta Ferrero von Cavallerleone und Cambiano, seit 1949 ununterbrochen in Carbonera lebte. 1999, dem Jahr seines Todes, wurde von der Gräfin Elisabetta selbst, ihren Kindern und nun auch ihren Enkeln ein wichtiges Projekt zum Schutz und zur Aufwertung des künstlerischen, architektonischen und landschaftlichen Erbes der Stätte initiiert. Die Geschichte geht weiter ...
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